Mein WUK, mein Bier!
Es soll schon vorgekommen sein, daß ein sehr gemütlicher Abend in einem netten Wiener Wirtshaus nach den Eröffnungsbieren zu mehreren Kost-Wein-Glaserln geführt hat. Man trinkt in geselliger Runde so vor sich hin, kostet da und dort, hält dabei die alte Trinker Regel ein: „Wein auf Bier das gönne dir, Bier auf Wein das lasse sein“. Es wird später, man erhebt sich vom Tisch, lässt sich an der Schank im Stehen noch auf ein paar Flucht-Achterln ein. Schließlich kommt es zum abschließenden, weil ausgleichenden „Korrektur Getränk“. Darunter verstehe ich einen leichten, trockenen Weißwein, z.b. ein Glas Grüner Veltliner, der die vorhergehenden Getränke an Schwere und Alkoholgehalt quasi wegneutralisiert.Verspürt der Körper Tags darauf, trotz aller korrigierenden Maßnahmen eine leichte Katerstimmung, heute sagt man eher „Hang Over“ dazu, gibt es die großartige Einrichtung, das legendären „Reparatur-Seidls“. Die basische Wirkung des natürlichsten und ältesten Elektrolytgetränks der Welt hat auf den menschlichen Organismus, oder zumindest auf meinen, eine unglaublich heilende, ausgleichende, ja sogar reparierende Wirkung.Das ist jetzt insofern interessant, denn es gibt ein neues Bier von der Wiener Ottakringer Brauerei, das "Kultur-Reparatur-Seidl". Die heilende, reparierende Wirkung kommt – wie der Name schon sagt - diesmal keinem Körper, sondern einem Gebäude, dem Wiener WUK im Neunten zugute. Zum WUK (steht für Werkstätten und Kultur Zentrum) - dem großen alten Backsteinbau zwischen Nussdorferstrasse und Gürtel im Neunten- hab ich immer schon eine besondere Beziehung gehabt, bis heute! In die einstige Lokomotiv Fabrik, dann Ur-HTL, dem „Technische Gewerbe Museum ging schon meiner Onkel Franz, meine Mode-Schulzeit hab ich im WUK verbracht, unsere Klassenzimmer waren in der Expositur des WUK´s untergebracht, die Pausen waren wir in der WUK Kantine oder sind im charmanten Innenhof herumgehangen. Ins WUK bin ich auch danach gekommen, auf Konzerte, Fahrrad-Tausch- Börsen, Veranstaltungen für meine Kinder, BIO-Wissensmärkte, und dem Bio-Wochenmarkt. Bis heute fahre ich täglich dran vorbei.Die Spuren der Zeit gehen auch am WUK nicht spurlos vorüber daher ist die Aktion „Kultur- Reparatur-Seidl“ von Ottakringer eine wunderbare Art für mich und alle die das WUK unterstützen wollen, DANKE zu sagen und mit dem Kauf jedes 6-er Tragerls jedes KULTUR- Reparatur-Seidls, einen Euro für die Restaurierung beizutragen.Das neue Bier gibt es fast überall im Supermarkt, es ist ein Bock-Bier, also fährt schön ein, Pardon, repariert SOFORT!Jeder der mich kennt, weiß, daß jetzt auch noch ein Rezept kommt. Passend zum Bock-Bier gibt es eine selbstgemachte Entenpaté, die ich aus dem Süddeutschen Magazin gerade nachgekocht hab und ganz phantastisch zu dem Bier passt. Das geht so:500 g Entenbrust, 100g Schopfbraten in 250 ml Süsswein, 125 ml Apfelessig, 2 EL Wacholderbeeren, je ein Zweig Rosmarin und Salbei 3 Stunden einlegen. 1 geschälte Karotte, Zwiebel und Selleriestange mit 100 g Speck, 125 ml Cognac aufkochen, zerkleinerte Fleischstücke (Ento ohne Haut) hinzufügen, mit 200 ml Gemüsesuppe aufgießen und eine Stunde köcheln lassen, auskühlen lassen. Speck, Entenhaut, Gewürze entfernen, kurz in den Standmixer geben. 50 g Schlagobers schlagen, unter die Masse rühren, kalt stellen und auf getoastenden Schwarzbrot mit Granatapfelkernen und frisch gemahlenen Pfeffer zum Bier essen, PROST!
BIER TRINKEN, WUK RETTENNach über 160 Jahren intensiver Nutzung ist eine umfassende Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes in der Wiener Währinger Straße dringend notwendig. In einem ersten Schritt mussten allein für die Erneuerung der elektrischen Anlagenüber 850.000 Euro aufgebracht werden. Das WUK steht jedoch erst am Beginn einer gewaltigen Herausforderung. Für die weitere Sanierung des denkmalgeschützten Hauses wird das WUK auch weiterhin auf die Unterstützung aller Freundinnen zählen müssen.